Bürgerwissenschaft

Die Kommunikation von Wettervorhersagen, Wetterwarnungen und deren Unsicherheit wird im Rahmen des HErZ-Projektes WEXICOM untersucht, insbesondere im Hinblick auf die Effektivität der Kommunikation. Zusätzlich zu verschiedenen Darstellungsformen von Wettervorhersagen und -warnungen soll untersucht werden, inwieweit die Einbeziehung von Bürgern in die Wetterbeobachtung einen positiven Effekt auf das Verständnis von wahrscheinlichkeitsbasierten Wettervorhersagen und -warnungen hat.

Hierzu bieten sich Bürgerwissenschaften (Citizen Science) an, also eine direkte Einbeziehung von Bürgern in aktuelle Forschungsvorhaben über die Teilnahme an Wetterbeobachtungen im Rahmen eines Bürgermessnetzes. Dies erlaubt zum einen die Möglichkeit Wissen interaktiv zu vermitteln und zu evaluieren. Zum anderen ermöglicht es, das professionelle Messnetz durch eine große Anzahl an Beteiligten zu unterstützen, was sich durch ein begrenztes Team von Wissenschaftlern nicht erreichen ließe. Somit tragen die Bürger aktiv über das Messnetz zur Forschung bei und helfen, diese zu verbessern. Darüber hinaus erwarten wir Erkenntnisse, wie sich wahrscheinlichkeitsbasierte Wettervorhersagen und -warnungen als auch andere wissenschaftlichen Ergebnissen der Messkampagne an die Bevölkerung kommunizieren lassen.

Wissenschaftliche Ziele

  • Installation eines Bürgermessnetzes zur Erweiterung und Unterstützung des professionellen Messnetzes im Rahmen der Messkampagne FESSTVaL mit zusätzlich etwa 100 Messgeräten.
  • Untersuchung des Effekts der Teilnahme an der Messkampagne auf
    • das Verständnis von Wetterwarnungen und probabilistischen Vorhersagen,
    • das generelle Verständnis von Wettervorhersagen und Wetterrisiken, als auch
    • die gesellschaftliche Akzeptanz von Wetterforschung.

    Workshops und Messungen

    Für das Bürgermessnetz entwickeln wir ein Messgerät (MESSI - Mein Eigenes Sub-Skalen-Instrument), welches die Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit, den Luftdruck und verschiedene Strahlungsparameter misst und via Funk (Long Range Wide Area Network, LoRaWAN) in Echtzeit verschickt. Das Gehäuse und der Strahlungsschutz wurden eigens für das Bürgermessnetz entworfen und wird mittels 3D-Druck hergestellt. Das Messgerät soll in Workshops von den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern zusammengebaut werden. Die gemessenen Daten können von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern während der Messkampagne über eine webbasierte Plattform eingesehen werden. Begleitend werden Präsentationen zum Verständnis probabilistischer Wettervorhersage und auch über die Aufstellung des Messgerätes gegeben. Innerhalb dieser Workshops wird zu Beginn und am Ende der Messkampagne durch Fragebögen der Wissensstand und das Verständnis von Wettervorhersage und -warnungen getestet.


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