Einen Schwerpunkt in FESSTVaL bilden Messungen mit Doppler-Lidar-Systemen zur Ableitung von Wind- und Turbulenzinformationen in der Atmosphärischen Grenzschicht (AGS). Im Rahmen von FESST@MOL werden zwar nicht (wie für FESSTVaL geplant) an mehreren Standorten in der Umgebung von Lindenberg Doppler-Lidar-Messungen durchgeführt, dafür kommen jedoch insgesamt acht Doppler-Lidar-Systeme auf dem Grenzschichtmessfeld (GM) Falkenberg im Zeitraum von Anfang Juni bis Ende August 2020 zum Einsatz. Jeweils drei Systeme werden im Rahmen von Kooperationsvorhaben durch das KIT – Campus Alpin aus Garmisch-Partenkirchen bzw. durch das Institut für Physik der Atmosphäre des DLR Oberpfaffenhofen in Falkenberg betrieben. Darüber hinaus sollen voraussichtlich im Juli durch Wissenschaftler der Eberhard Karls Universität Tübingen Messflüge mit unbemannten, ferngesteuerten Flugzeugen (UAV) durchgeführt werden. Mit den Messungen werden folgende Ziele verfolgt:
- Vergleich verschiedener Doppler-Lidar-Messkonfigurationen zur Ableitung von Profilen des Windvektors und der turbulenten kinetischen Energie untereinander und mit in-situ Messungen am 99m-Mast,
- Validierung von Wind- und Turbulenzmessungen mittels Doppler-Lidar durch Messungen mit UAV,
- Erprobung und Bewertung verschiedener Messkonfigurationen zur Ermittlung und Charakterisierung von Windböen aus Doppler-Lidar-Messungen,
- Charakterisierung der dreidimensionalen Wind- und Turbulenzstruktur der AGS über einer heterogenen Landoberfläche im Tagesgang.
Zu diesem Zweck werden die Doppler-Lidar Systeme in verschiedenen Scan-Konfigurationen betrieben (u.a. vertikaler Strahl, virtueller Turm, schrittweiser bzw. kontinuierlicher konischer Scan, horizontaler bzw. vertikaler Sektor Scan <PPI, RHI>). Die Untersuchungen zur letztgenannten Fragestellungen werden durch zusätzliche Messungen der Energiebilanzkomponenten auf dem GM Falkenberg (Gras) und einem benachbarten Maisfeld unterstützt.
Messdaten
Ein Blick auf die Messdaten, die während FESST@MOL täglich auflaufen, kann auf der Seite Schnellansichten geworfen werden.
Daten eines weiteren Mikrowellenradiometers sind auf der Seite der Universität zu Köln zu finden (Helligkeitstemperatur, Flüssigwasserweg, Integrierter Wasserdampf, Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile)